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Da Lumpenhunderter

Pressebericht vom 08. 04. 2024

Im Kursaal des Herrschinger Aparthotel standen unter anderem (v.l.) Robert Brack (Wirt), Uli Nett (Finanzrat), Rainer Bartsch (Bürgermeister) und Alexander Tropschug (Kaminkehrer und Regisseur) für das Ammerseer Bauerntheater auf der Bühne. © Dagmar Rutt

170 Besucher kamen zur Premiere des Ammerseer Bauerntheaters. Beim Stück „Da Lumpenhunderter“, dass sich um scheinbar anständige Leute und einen Geldschein dreht, brachten die Herrschinger viele eigene Ideen ein.

Dass ein einziger Hundertmarkschein die Gaunereien der scheinbar ehrenwerten Bürger des Dorfs Schuldenberg bereinigt, zeigt die bayerische Komödie „Da Lumpenhunderter“ von Peter Landstorfer. Rund 170 Zuschauer waren am Premierenabend des Ammerseer Bauerntheaters Zeugen. Im Kultursaal des „Arthotel“ Herrsching bescherten ihnen die markanten Charaktere auf der Bühne und das abwechslungsreiche Stück heitere Stunden.
Die Uraufführung von „Da Lumpenhunderter“ war auf der Münchner Bühne des Autors im November 2023. Dort sah Alexander Tropschug vom Herrschinger Bauerntheater den Dreiakter und war sofort begeistert: „Da Lumpenhunderter ist kurzweilig und hat ein schönes Ende.“ Bei diesem Stück führt er zum ersten Mal allein Regie: „Ich möchte gerne spielen. Deshalb habe ich ein Stück gesucht, bei dem ich beide Funktionen, Regisseur und Schauspieler, gleichzeitig machen kann.“

Als Kaminkehrer „Da Firstl“ wendet er sich direkt ans Publikum und kommentiert regelmäßig spöttisch das Geschehen auf der Bühne. Doch was verbergen die angeblich ehrlichen und anständigen Bürger von Schuldenberg? Da ist der Wirt, gespielt vom bühnenerfahrenen Robert Brack, der es bei vielem nicht so genau nimmt. Er rollt die Augen bei den ständigen Kalauern des Großbauern Gwappinger (Andreas Stamp). Dieser lässt sich beim Verkauf einer Kuh vermeintlich von Elli Flitschinger über den Tisch ziehen. Die Rolle der derben, lauten, Virginia rauchenden Viehhändlerin spielt Ulli Hanisch souverän und sorgt für viele Lacher. Der Finanzrat der Gemeinde, dargestellt von Bühnen-Neuzugang Uli Nett, entwickelt mit feinem Lächeln innovative Finanzquellen für den Bürgermeister. Gründungsmitglied Rainer Bartsch mimt das Gemeinde-Oberhaupt mit vielen Gesichtern. Renate Bartsch, ebenfalls langjährige Laiendarstellerin, wirkt als Frau Bürgermeister zunächst als Anständigkeit in Person, doch auch sie offenbart dunkle Seiten.
Und dann ist da noch die Frage „Wer mit wem?“ Der Schneider (Christian Dlusztus) scheint bei der Frauenwelt sehr gut anzukommen, und auch Frau Landrat (Claudia Czasny) hat mehrere Eisen im Feuer. Mit einem Hundertmarkschein nimmt schließlich die Handlung Fahrt auf und bringt am Ende einen großen Ausgleich.
Die Kostüme und Requisiten belegen eine liebevolle, sorgfältige Auswahl. Bei der Umsetzung der Musikstücke von Andreas Löscher haben die Herrschinger eigene Ideen eingebracht. „Die Rollen haben wir selbst entwickelt, ohne dass an jedem Satz gefeilt werden musste. Jeder geht mit großem Selbstbewusstsein auf die Bühne“, erklärt Tropschug. Seit der Uraufführung hat erst eine andere Bühne „Da Lumpenhunderter“ gespielt. Autor Landstorfer war bei der Premiere dabei: „Mit der Herrschinger Bühne bin ich schon jahrzehntelang verbunden. Mir war wichtig, dass ich das Stück sehe. Sie machen es sehr gut: Sie sind sehr engagiert und haben sich viele Gedanken gemacht.“

Das Ammerseer Bauerntheater tritt noch bis 3./4. Mai jeweils am Freitag und Samstag um 20 Uhr auf. Zu allen Vorstellungen gibt es noch Karten bei der Tourist Information Herrsching unter (08151) 90 60 40.
Petra Baier